Bhai Nand Lal war ein späterer Schüler von Guru Gobind Singh, er kam von Ghazni. Er war ein Dichter, aber ich würde sagen, Bhai Nand Lal wurde zum Dichter zu Füßen des Meisters, weil er (durch Ihn) so sehr inspiriert wurde, dass seine Aufmerksamkeit ganz auf die heiligen Füße des Meisters fokussiert war. Er wies alles zurück, das er davor erfahren hatte. Er sagte: „Nein, ich bin jetzt am richtigen Platz angelangt.“ Er beschreibt seine eigene Erfahrung, die seinem Hintergrund entsprach.

In seinem Buch beschreibt er, dass als er zu Guru Gobind Singh kam, dieser gerade ganz losgelöst dasaß. Er dachte sich, Guru Gobind Singh sitzt völlig in sich ruhend (von allem losgelöst) da, er wird mich nicht anblicken. Und er schaute Guru Gobind Singh ganz liebevoll an. Aber dann sagte er, als Guru Gobind Singh ihn ansah, war die Aufmerksamkeit von Guru Gobind Singh (auf ihn gerichtet) und er konnte die starke Ausstrahlung Seiner Liebe nicht ertragen, sie grub sich in sein Herz und ging zurück in die Seele. Er berichtete, dass seine Seele durchdrungen wurde, so wie ein Pfeil (eine Zielscheibe) durchbohrt und er fassungslos war und sich von allem loslöste.

Er gab sich vollkommen zu den Füßen des Meisters hin. Er sagte: „O, ein einziger Blick erfüllt von dieser Berauschung ist genug für mich, für jetzt und alle Zeit. Mehr brauche ich nicht, mehr könnte ich nicht ertragen. Dieser eine Blick von Ihm war so voller Zauber, dass man es nicht ertragen kann, wie können die Menschen die hier sitzen, immer diesen Blick von Auge zu Auge ertragen? Nein, ich konnte nur einen einzigen Blick von Ihm ertragen. Jetzt brauche ich sonst nichts mehr. Der Sinn meines menschlichen Lebens ist erfüllt.“ Und was entschied er dann? - Für immer zu Seinen heiligen Füßen zu leben. Er sagte: „Nein, das ist mein Platz für immer, jetzt finde ich in der Welt keinen Platz mehr.“ So lange er diesen heiligen Körper hatte, blieb er zu Füßen Seines Meisters. (Mit der Meisterkraft zu leben bedeutet nicht immer physisch bei ihm zu leben, sondern mit der Aufmerksamkeit mit Ihm zu leben.)

Er schrieb also die Erfahrungen nieder, die er mit seinem Meister (im Inneren) gemacht hatte. Diese (Verse) sind wunderschön, er vergleicht darin die Süße seines Meisters mit dem Paradies und stellt sie weit darüber. Er sagt, dass Millionen Paradiese nicht mit einer Aufmerksamkeit seines Meisters verglichen werden könnten, denn Seine einzige Aufmerksamkeit hätte ihn weit über diese Bereiche hinaus gebracht und er wüsste jetzt, wo er zu wohnen hätte.

Als sein Buch Guru Gobind Singh überreicht wurde, hatte es den Titel „Gebetsbuch“. Als Guru Gobind Singh es las, spürte er sofort: „O, das ist die persönliche Erfahrung meines Schülers mit dem Meister. Es entspricht genau seiner praktischen Erfahrung (im Inneren).“ So drückte er es an seine Brust und sagte: „Bhai Nand Lal, das ist kein Gebetsbuch, es ist ein Buch des Lebens, wer das liest, wird zum Leben erwachen.“

                                                                                                     Harbhajan Singh

Go to top